Samstag, 16.04.2005 14 Uhr Holsteinstadion
SV Holstein Kiel -
EINTRACHT 3 : 0 (0:0)
Die Verfolger rücken
näher
Bei Sonnenschein aber doch kühlen
Temperaturen von 10° enttäuschte die Elf von Trainer Krüger die über 500
mitgereisten Eintrachtfans. Auf einem harten unebenen Boden versprangen viele
Bälle, sodass die gutgemeinten Pässe nicht immer den eigenen Mitspieler fanden.
Rodrigues über links und Daniel Graf auf der rechten Seite sorgten noch für die
grösste Gefahr Richtung Strafraum der Kieler Störche, während Patschinsky sich
kaum gegen seinen Gegenspieler durchsetzen konnte. Die Kieler insgesamt
ballsicherer, aber auch in Strafraumnähe relativ harmlos. Grösste Chance für die
Gastgeber ist ein satter 20-Meterschuss von Lindemann nach 18 Spielminuten, den
Torhüter Stuckmann entschärfen muss. 0:0 zur Halbzeit, Kiel mit mehr
Spielanteilen, ohne allerdings die Eintracht wirklich in Gefahr zu bringen.
Bick auf Kuru, der schön
quer legt auf Dennis Patschinsky, doch dessen Schuss geht Zentimeter am linken
Pfosten vorbei - die grösste aber leider auch einzige wahre Torchance des Spiels
der Eintracht in der 47.Spielminute. Die ersten zehn Minuten gehören den Gästen,
die weit in der gegnerischen Hälfte stehen. 59. Minute : Lieberknecht und
Stuckmann sind sich nicht einig und anstatt den Ball auf das Tribünendach zu
dreschen, kann Dobry 5 Meter vor dem Tor dazwischen gehen und zum 1:0 für die
Gastgeber einschieben. Die Kieler jetzt noch aggressiver in den Zweikämpfen,
schalten nach Ballbesitz und Fehlern der Eintracht schnell auf Angriff um und
bringen mit langen Bällen die Eintrachtabwehr in Verlegenheit. Fuchs und
Celikovic für Siegert und Patschinsky sollen für mehr Angriffsschwung sorgen,
doch es sind die Kieler, die sich, obwohl stark ersatzgeschwächt angetreten, in
einen wahren Rausch spielen. 77. Minute : Fuchs verliert den Ball im Mittelfeld,
Guemari leitet sofort weiter auf Lindemann, der aus vollem Lauf Torhüter
Stuckmann tunnelt und mit seinem Schuss aus 16 Metern das 2:0 markiert. Keine
Chance für Grimm im Laufduell mit dem Torschützen, ihn mit fairen Mitteln vom
Ball zu trennen. Die Eintracht bemüht, aber ohne Kiels Ersatzkeeper Preuß
ernsthaft zu prüfen. Gelb-Rot dann für Lars Fuchs, der seinen Gegenspieler in
Strafraumnähe festhält. Hatte Schiedsrichter Gruzinski bei einem Foul eine
Minute vorher noch Gnade vor Recht gegen den mit gelber Karte vorbelasteten
Fuchs walten lassen, blieb ihm jetzt keine andere Wahl. Den fälligen Freistoss
kann Dobry am kurzen Pfosten unbedrängt zum 3:0 ins Eintrachttor verlängern.
Eine verdienter Sieg für die Gastgeber, die sich mit einer geschlossenen
Mannschaftsleistung 3 Punkte sicherten, die die Braunschweiger gern zur
Untermauerung der Aufstiegsambitionen mit nach Niedersachsen genommen hätten.
Paderborn löst Dank einem wiederum erzielten Last-Minute-Sieg die Eintracht als
Tabellenführer ab. Zurück im Aufstiegsrennen meldeten sich der VFB Lübeck und
der VFL Osnabrück, die nun 3 bzw. 4 Punkte hinter den Blau-Gelben stehen. Ausser
den nächsten drei Heimspielen folgen noch 3 Auswärtsspiele für die Eintracht,
die es in sich haben : Osnabrück, St.Pauli und Paderborn sind die Ziele der
Eintrachtfangemeinde, bevor am Samstag, den 04.06.2005 gegen die Amateure von
Arminia Bielefeld das grosse Ziel, der Aufstieg in die 2. Bundesliga gefeiert
werden soll. Noch hat es die Mannschaft selbst in der Hand, braucht nicht auf
Ausrutscher der Verfolger zu hoffen, allerdings bedarf es einer enormen
Leistungssteigerung gegenüber dem Auftritt bei Holstein Kiel...
Eintracht Coach Michael
Krüger:
"Ich habe es draussen ja schon zu Frank gesagt : Herzlichen Glückwunsch an
Holstein Kiel. Aus meiner Sicht war es in der ersten Halbzeit ein ausgeglichenes
Spiel, kaum Torschancen auf beiden Seiten, zumindest nichts zwingendes. In die
zweite Halbzeit sind wir eigentlich sehr gut rein gekommen und haben gleich zu
Beginn zwei sehr gute Möglichkeiten. Wir haben das Spiel eigentlich im Griff,
kontrollieren es und dann schlägt uns Holstein Kiel mit unseren ureigensten
Waffen, das heisst Fehler des Gegner auszunutzen. Und heute haben wir leider bei
den Toren speziell beim ersten und zweiten in einer Art Hilfestellung geleistet,
die ich von meinen Spielern nicht kannte bzw. von den Betroffenen nicht kannte.
Dann bekommen wir noch einen dritten hinten drauf, der für die Statistik
geeignet ist. Unterm Strich muss man sagen, dass der Sieg verdient ist, weil der
Gegner eben die Fehler ausgenutzt hat. Daher noch einmal Glückwunsch an Holstein
Kiel."
Kiel Trainer Frank Neubarth:
"Ich denke, es war ein hervorragendes Spiel meiner Mannschaft. Wir haben auch
in der ersten Halbzeit die ein oder andere Möglichkeit gehabt, wo der letzte
Pass, die letzte Konsequenz vorm Tor gefehlt hat, aber auch in der ersten
Halbzeit waren wir aggressiver, haben auch hinten wenig bis gar nichts
zugelassen und ich denke, die erste Halbzeit geht auch schon an uns. Kurz
nach der Halbzeit waren wir 10 Minuten nicht sortiert, da waren wir nicht
richtig wach, da hatte Braunschweig Vorteile und da haben wir Glück, dass wir
keinen Treffer kassiert haben. Danach waren wir besser im Spiel, aggressiver,
haben auch wieder die Mehrzahl der Zweikämpfe gewonnen und uns dann auch vorne
insgesamt besser präsentiert und durchgesetzt und letztendlich auch einmal die
Fehler des Gegners ausgenutzt. Hinten haben wir heute keine Fehler gemacht und
der Hendrik Preuß hat auch hohe Bälle wunderbar und sicher abgefangen und er war
sicherlich auch der Garant dafür, dass wir zu null gespielt haben und dass wir
auch wir bis zum Schluss weiter nach vorne gespielt haben, uns nicht haben
hinten reindrängen lassen, sondern weiter auch vorne unsere Chancen genutzt
haben. Ich denke, 3:0 ist schon ein stattliches Ergebnis, aber die Mannschaft
hat sich das heute absolut verdient. Auch wenn man sieht, wer uns wieder
ausgefallen ist, Thorsten Rohwer hatte sich beim Warmmachen verletzt und Timo
Schultz hatte nachher auch muskuläre Probleme, da muss ich der Mannschaft ein
Riesenkompliment machen, das hat sie alles so weggesteckt und hat sich heute
wirklich als Team sehr geschlossen präsentiert."
Eintracht
: Nr.1 = Die Fans,
Stuckmann, Jülich , Amedick, Siegert (Celikovic), Graf, Kuru, Grimm, Lieberknecht
(Rische), Rodrigues, Bick , Patschinsky (Fuchs).
Holstein Kiel :
Preuß, Spasskov, Sandmann, Boy, Molata, Dobry, Schultz (Tornieporth), Guemari
(Tutas), Hansen (Gersch), Rohwer, Lindemann.
Schiedsrichter : Norbert Gruzinski
Zuschauer
: 3.440
Tore : 1:0 Dobry (62.), 2:0 Lindemann (77.), 3:0 Dobry (88.)
Gelb-Rote Karte : Lars Fuchs (87.Minute)