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EINTRACHT
BRAUNSCHWEIG
19.Spieltag Regionalliga-Nord
Rückrunde 2003/2004
Sonntag, 06.12.2003 14 Uhr
Eintrachtstadion
EINTRACHT -
Wuppertaler SV 0
: 1 (0:0)
Eintracht im
Niemandsland der Tabelle
Sonnenschein bei Temperaturen um den Gefrierpunkt im Braunschweiger
Eintrachtstadion, ein relativ gut bespielbarer Rasen, an der Seitenlinie wieder
einmal eine Frau (Inka Müller) als Schiedsrichterassistentin : es war
angerichtet für die rund 10.000 Besucher zum Spitzenspiel gegen den
Tabellenführer Wuppertaler SV. Die Eintrachtelf von der ersten Minute an
bemüht, den Gast aus Wuppertal nicht ins Spiel kommen zu lassen. Meist über
den schnellen Thomas laufen die Angriffe der Eintracht, aber auch Rische und
Jansen sorgen vorn für Gefahr. Auch der spielfreudige Backer schaltet sich
mehrmals mit in das Angriffsspiel ein. Einmal verfehlt er aus kurzer Distanz,
bei einem weiteren Angriff muss Torhüter Maly sein ganzes Können aufbieten, um
Backers Schuss aus 18 Metern zur Ecke zu klären. Wiederum Maly verhindert das
1:0, als er Zimmermanns Schuss noch um den Pfosten dreht. Zimmermann, für den
verletzten Mazingu bereits früh eingewechselt, belebt das Spiel über die linke
Seite. Grösste Chance für Wuppertal in Halbzeit 1, als Thomas den eigenen
Mitspieler Grimm umrennt, und so ein Gästespieler frei auf Stuckmann zu laufen
kann, der den Flachschuss aber pariert. Letzte Möglichkeiten vor dem Wechsel
für die Eintracht, aber Ecke und Freistoss finden nicht den Weg in das Tor. 0:0
- schmeichelhaft für Wuppertal, allerdings konnte die Eintrachtelf ihr gutes
und lange vermisstes Kombinationsspiel nicht in Tore ummünzen.
"Bei dem
nächsten kleinsten Vorfall stelle ich den 4er runter", die klare Anweisung
im Kabinengang vor Wiederbeginn von Schiedsrichter Melms an Eintrachttrainer Uwe
Reinders, den gelbbelasteten Sümnich eventuell auszutauschen. Aber bevor dieser
reagieren konnte leistete sich Lieberknecht ein unnötiges Foul auf der linken
Seite und sah gelb-rot - auch er war bereits mit der gelben Karte aus der ersten
Halbzeit vorbelastet. Die Eintracht in den verbleibenden 42 Minuten nur noch mit
10 Spielern auf dem Platz. Wuppertal kommt und die Eintrachtelf hat nichts mehr
zu zusetzen. Werden die ersten Möglichkeiten noch vergeben, kann Kohout nach 73
Minuten Torhüter Stuckmann aus halblinker Position überwinden. 0:1 - bitter
für die Eintracht nach der guten ersten Hälfte. Die Wuppertaler Fans feiern
ihre Mannschaft, die sich jetzt als Spitzenreiter präsentiert. Mehrere gute
Einschussmöglichkeiten für den Gast und kaum noch konstruktives Spiel bei der
Eintrachtelf. Erste zaghafte "Reinders raus"- Rufe nach dem Wechsel
Pientak für Sümnich, zählte doch Sümnich noch zu den Besseren, musste sich
aber im Kampf ob der Ansage des Schiedsrichters merklich zurücknehmen. Arnold,
bei dem in der ersten Halbzeit noch Licht und Schatten wechselten, war auch in
dieser Phase des Ärmelaufkrempelns, um so ein Spiel zu drehen, nicht die vor
Saisonbeginn erhoffte Verstärkung. Diese Eintrachtelf stellt im Moment nicht
mehr da, wie ihr derzeitiger Tabellenplatz : Mittelmass !
Es wird einiges zu diskutieren geben auf der für Dienstag von Eintracht
Präsident Gerhard Glogowski angekündigten Vorstandssitzung zur Durchleuchtung
der sportlichen Situation. Nur 8 Siege bei 8 Niederlagen und 3 Unentschieden in
den 19 Spielen - eine magere Bilanz. 9 Punkte Rückstand auf den zweiten
Aufstiegsplatz und so schwere Auswärtsaufgaben wie in Essen und bei Paderborn -
der Aufstiegszug scheint schon ohne die Eintracht abgefahren zu sein. Eine
personelle Aufrüstung müsste, wenn überhaupt finanziell machbar, vor allem im
Mittelfeld erfolgen, wo es keinen Denker und Lenker gibt. Und viermal
hintereinander ohne Torerfolg (0:1 bei St. Pauli, 0:1 in Dresden, 0:5 gegen
Aachen, 0:1 gegen Wuppertal) deckt auch die Sturmschwäche schonungslos auf. 9
Punkte nach oben und nur acht Punkte bis zu einem Abstiegsplatz - da steht auch
der Trainer in der Kritik. Es wird viel zu diskutieren geben in der
Vorweihnachtszeit bei der Braunschweiger Eintracht... !
Wuppertals Trainer Georg Kreß:
"Wir haben die ersten 20 Minuten hier Probleme
gehabt, wir haben aber defensiv ganz gut gestanden. Wir haben nach der
Balleroberung keinen konstruktiven Spielaufbau gehabt. Es ging besser ab der 20.
Minute. Wir haben dann endlich mal Konter gefahren. Wir sind dann aus der
kompakten Abwehr heraus immer mal wieder in der Lage gewesen, uns zu befreien,
sind dann mit dem 0:0 in die Pause gegangen, das denke ich von beiden Seiten in
Ordnung war.
Wir hatten uns auf eine Eintrachtmannschaft eingestellt, die heute noch mal
alles geben wollte, die es meines Erachtens auch versucht hat, das möchte ich
an dieser Stelle noch mal ganz deutlich sagen. In der zweiten Halbzeit haben wir
dann ein für Regionalligaverhältnisse gutklassiges Spiel gemacht, sicherlich
auch begünstigt dadurch, dass wir ein Mann mehr waren. Wir haben keine einzige
richtige Torchance mehr zugelassen. Wir sind immer wieder selbst mit Kontern
gekommen. Ich glaube unter dem Strich, darf ich sagen, dass wir hier heute
verdient mit 1:0 gewonnen haben. Meine Mannschaft ist personell am Stock
gegangen, wir hatten nur noch 17 Spieler mit, es hatten ganz wichtige Leute
gefehlt. Alle, die zum Einsatz gekommen sind, haben sich in die vom Trainer
vorgegebene Ordnung eingefügt, haben die Positionen gehalten und haben darüber
hinaus in der zweiten Halbzeit phasenweise auch noch gut Fußball gespielt. Ich
kann nur danke schön sagen an meine Spieler und alle, die mitgeholfen haben,
diese wunderbare Hinrunde plus zwei Spiele bis jetzt zu spielen."
Eintracht Trainer Uwe Reinders:
"Ich bin natürlich sehr enttäuscht. Gerade bei dem
letzten Spiel des Jahres haben wir uns sehr viel vorgenommen. In der ersten
Halbzeit haben wir versucht nach vorne zu spielen, wir haben versucht bei
Wuppertal keine Chancen zuzulassen. Wie gesagt, die erste Halbzeit, damit konnte
man noch einverstanden sein. Dann kam der dumme Platzverweis, der uns natürlich
aus dem Konzept gebracht hat. Wir konnten noch kämpferisch dagegen halten, sind
dann aber auch in einen Konter gelaufen. Und wie gesagt haben wir dann nicht
mehr die Kraft gehabt, wenigstens noch den Ausgleich zu machen."
Eintracht
: Nr.1 = Die Fans,
Stuckmann, Backer, Sümnich (Pientak), Jülich, Lieberknecht, Rische, Thomas, Jansen,
Grimm, Mazingu (Zimmermann), Arnold.
Wuppertaler SV :
Maly, Mehnert, Bayertz, Kohout, Tavarez, Gensler (Walbröhl), Hyza,
terranova (Bach), Rietz, Stark, Baumann.
Schiedsrichter : Gunnar Melms
Zuschauer
: 9.500 (ca. 500 Fans aus Wuppertal feierten ihre Mannschaft lautstark)
Tor : Kohout (73.)
Spielbericht
Hinrunde
Allen Eintrachtfans, der Mannschaft, dem Präsidium und allen Freunden des Vereins wünschen wir friedvolle Weihnachtstage und ein gesundes und erfolgreiches 2004 !
© Agentur Schumacher 2003