EINTRACHT
BRAUNSCHWEIG
Rückrunde 2003/2004
23.Spieltag Regionalliga-Nord
Samstag, 20.03.2004 14 Uhr Eintrachtstadion
EINTRACHT -
Chemnitzer FC 1 : 0 (1:0)
3 wichtige
Punkte für die Moral
Ein herzlicher Applaus zur Begrüssung vom Braunschweiger Anhang für den
neuen Trainer Michael Krüger vor Spielbeginn, der in Erwartung einer defensiv agierenden
Gästemannschaft Rodrigues neben Wegner auf die Aussenverteidigerposition
gestellt hatte und Jansen anstatt Thomas zur Unterstützung von Rische in das
Sturmzentrum beorderte. Küpper und Mazingu wieder von Anfang an dabei und die
Eintracht begann furios. Jansen verpasst knapp, Rische über das Tor - die
ersten Minuten gehörten der Eintracht. Frühes Pressing, ein Torwart Süßner,
der weit vor seinem Strafraum agierte und immer wieder unbedrängt lange Bälle
Richtung Eintracht-Strafraum schlug - die Spielvorteile lagen dann klar bei den
Gästen. Die Eintracht musste im eigenen Stadion kontern oder sich erste
zaghafte Pfiffe gefallen lassen, wenn der Ball wieder Richtung Grimm,
Küpper und Co. gespielt wurde. Dabei waren es aber die durchdachten Spielzüge,
ohne den Ball planlos nach vorn zu schlagen, die die Chemnitzer in Verlegenheit
brachten. Rodrigues - Mazigu, die Achse, die stach, und es war Rodrigues der
mustergültig scharf und hart vor das Tor flankte und Torsten Sümnich aus
kürzer Distanz nur noch
einzudrücken brauchte. 1:0 nach 30 Spielminuten und nur 2 Minuten später
wieder fast der Torschrei bei den Eintrachtfans, als Mazingu nur um Zentimeter
verfehlt. Flugkopfball Jansen, der am rechten Torpfosten vorbeigeht. Chemnitz
mit etwas mehr Spielanteilen, doch in der Ausnutzung der Chancen mangelhaft. Nur
einmal wird Torwart Stuckmann ernsthaft geprüft, alle weiteren Kopfbälle oder
Schussversuche landen neben dem Tor. 1:0 zu Pause - einmal nachlegen, ein
beruhigerendes 2:0 - die Erwartungshaltung der Eintrachtfans war gegeben.
Immer
offensiver die Gästemannschaft aus Chemnitz und weiterhin gefährliche
Gegenangriffe der Eintracht. Rische's Kopfball streift nur knapp über die
Torlatte und zweimal ist es der agile Patrick Bick, der das Tor der Chemnitzer
um Zentimeter verfehlt. Sechs Gelbe Karten für den Chemnitzer FC, meist nur um
mit einem Foul den gegnerischen Angriff zu unterbinden, nie brutal, nur um sich
hinten neu zu ordnen, in vielen Situationen schienen die Gäste abgeklärter zu
sein. Chemnitz stand weiterhin weit in der Eintrachthälfte, die Hausherren
waren dann gefährlich, wenn schnell und schnörkellos nach vorn gespielt wurde.
Und Gefahr plötzlich auch nach einem Freistoss für die Eintracht, der einmal
schnell ausgeführt wird. Pfiff, Ballhinlegen, Spielen und somit wieder Gefahr
durch Mazingu. Es waren Kleinigkeiten, aber es waren Veränderungen bei der
Eintracht zu sehen. Glück nach 88 Minuten, weil vorn nicht nachgelegt, Torwart
Stuckmann und der Pfosten nach einen 25 Meter-Knaller von Taljevic retten
müssen. 6:7 Ecken - Chemnitz hat sich wahrlich nicht versteckt. Beiden
Mannschaften sei dank für ein tolles und bis zur letzten Minute spannendes
Fussballspiel.
Noch etwas Distanz auch verständlicherweise von der Eintrachtmannschaft zu den
Fans, kein persönliches Abklatschen im weiten Rund, sondern ein entferntes
"Danke". Auch hier muss erst wieder etwas zusammenwachsen. Wie wäre
die Reaktion gewesen, wenn trotz des unermüdlichen Einsatzes es am Ende 1:1
ausgegangen wäre ? Deshalb jetzt aufgrund des Ergebnisses wieder die totale Euphorie
auszurufen, wäre man fehl am Platz, das hat die Mannschaft gut erkannt.
Seit dem 20.03.04 zuhause ungeschlagen, womöglich siegreich bis weit in
die nächste Saison hinein, dann gilt das Eintrachtstadion wieder als
uneinnehmbare Festung. Fans, Trainer und Mannschaft müssen gemeinsam daran
arbeiten.
Eintracht
Trainer Michael Krüger:
"Ja, sicherlich war
die Situation vor Beginn der Partie für alle Beteiligten nicht einfach,
besonders für die Mannschaft. Sie hat Wochen-, monatelang kein Erfolgserlebnis
gehabt und das hat man ihr auch angemerkt. Obwohl wir sehr stürmisch begonnen
haben, da hatten wir eine Riesenmöglichkeit durch Mazingu, wo der Keeper
sensationell gehalten hat, bin ich nichts desto trotz, so wie das Ganze
abgelaufen war, natürlich sehr zufrieden. Wir haben erstens drei Punkte geholt,
die Mannschaft hat ihr Erfolgserlebnis, was für die Psyche der Spieler sehr
wichtig war, und zum zweiten, das konnte man auch deutlich erkennen, dass die
Mannschaft das System und die taktischen Vorgaben versucht hat über 90 Minuten
konsequent umzusetzen. Das noch nicht alles rund lief, das habe ich auch
gesehen. Dass wir in der einen oder anderen Situation auch etwas Glück gehabt
haben, will ich auch nicht abstreiten, wenngleich wir auch Möglichkeiten hatten,
das 2:0 zu machen. Unter dem Strich bin ich froh, dass wir die drei Punkte
haben. Und um das Wort von meinem Kollegen aufzunehmen, ich war ja letzte Woche
in Essen nicht dabei. Da hat das letzte Quäntchen Glück gefehlt und heute
haben wir es gehabt und darüber bin ich nicht unbedingt traurig."
Gästetrainer Frank
Rohde:
"Wir sind hergekommen und wollten natürlich unsere gute Serie, die wir in
der Rückrunde begonnen haben, vollenden, dementsprechend ist die Mannschaft
auch aufgetreten, sehr selbstbewusst. Wir haben spielerisch das Beste der Saison
gezeigt, das war sehr erfreulich. Aber wir haben in der ersten Halbzeit zwei
Aktionen zugelassen über die rechte Abwehrseite, wo die Eintracht ein
herrliches Tor macht, da haben wir einfach nicht entschlossen genug zugepackt.
Wir haben sie über den Flügel kommen lassen und im Rücken der Abwehr haben
sie das Ding rein geschossen und so wurden wir bestraft. Wir sind dann raus
gegangen und haben uns vorgenommen, weil wir immer wieder Situationen gehabt
haben, aus dem Konter heraus die Abwehr beschäftigen zu können, unbedingt den
Ausgleich zu schießen. Von der Bereitschaft und der Moral her tut mir die
Mannschaft sehr leid, das muss ich ganz klar sagen. Wir hatten heute nicht das
Glück gehabt – da war der Pfostenschuss - was wir zum Beispiel in Neumünster
hatten, oder in anderen Spielen, das ist halt im Fußball so, das gleicht sich
dann wieder aus. In Neumünster hätten wir nie gewinnen dürfen, aber heute
hätten wir hier mindestens einen Punkt mitnehmen müssen. Das ist aber nun mal
so, wir müssen weiter konzentriert arbeiten und dürfen uns nicht umwerfen
lassen, müssen am Samstag gegen Wattenscheid, was für uns ein sehr wichtiges
Spiel ist, da anknüpfen und dann aber Tore machen. Beim Fußball zählen Tore
und wir haben heute trotz der vielen Chancen keines geschossen. Ich wünsche der
Eintracht weiterhin alles Gute, vor allem dem neuen Trainer, denn es ist ja
nicht so leicht hier, habe ich gehört...."
Eintracht
: Nr.1 = Die Fans,
Stuckmann, Küpper, Sümnich, Wegner, Grimm, Jansen (Thomas), Rische
(Karp), Mazingu (Fuchs), Lieberknecht , Rodrigues, Bick .
Chemnitzer FC :
Süßner, Taljevic, Karl, Ahlf, Zivic, Wächtler, Meißner (Simic),
Fillinger, Rolleder, Gillert, Oeiras (Schindler).
Schiedsrichter : Peter Gagelmann
Zuschauer
: 8.300 (ca. 300 Gästefans)
Spielbericht
Hinspiel
Für alle
reiselustigen Fans hier immer als besonderer Service die
Aufstiegskandidaten der Oberligen :
HH/SH : 1. Meiendorfer SV 46 Punkte
/ 2. Eider Büdelsdorf 42
NS/HB :
1.VFL WOB (A) 65 Punkte / 2. Eintracht Nordhorn 63
NOV
: 1. Hertha (A) 65 Punkte/ 2. Babelsberg 59
West NR : 1. Fortuna Düsseldorf 53 Punkte / 2. B. Mönchengladbach (A) 40
Westf. : 1. VFL
Bochum (A) 40 Punkte / 2. Eintracht Rheine 39
©Agentur Schumacher 2004