Eintracht festigt Tabellenführung
Der Fussballgott scheint seine Liebe für die Braunschweiger Eintracht entdeckt zu haben : Am Samstagabend das Hammerlos mit Hannover 96 als Gegner im Eintrachtstadion in der 2. Runde des DFB-Pokals (Spieltermin 28. oder 29.Oktober 2003), am Sonntagnachmittag 3 wichtige Punkte im Auswärtsspiel beim Tabellennachbarn Chemnitzer FC erkämpft und somit die Tabellenführung behauptet, das Fussballwochenende wurde eigentlich nur durch den müden Kick der deutschen Nationalmannschaft auf Island gestört.
Gelungenes Kombinationsspiel der Eintracht im Stadion an der Gellertstrasse in Chemnitz und immer wenn schnell in die Spitze gespielt wurde sah die beste Abwehr der Liga - erst zwei Gegentore bisher - gar nicht gut aus. Erste Grosschance für Jürgen Rische nach schöner Vorarbeit durch Thomas nach gut 10 Spielminuten, doch es fehlt ein Schritt zum Torerfolg. Glanzparade von Holger Hiemann im Chemnitzer Tor in der 15. Spielminute, als Zimmermann von der Strafraumgrenze den Torwinkel anvisiert. Nur 1 Minute später : Freistoss Mazingu und Benjamin Adrion köpft unhaltbar zum 1:0 ein. Eintracht stürmt aber ohne die Abwehr zu entblössen - man ist vor der Konterstärke der Chemnitzer gewarnt. Ruhe im Chemnitzer Fanblock, nur die ca. 800 mitgereisten Eintrachtfans sorgen für Stimmung. Glanztat dann von Keeper Alexander Kunze nach 40 Spielminuten, der einen Kopfball von Biermann aus kurzer Distanz parieren kann und dann beim Nachschuss das Glück des Tüchtigen hat, weil der Ball 1 Meter am rechten Pfosten vorbeistreicht. "Schneller spielen, ist doch gleich Pause", Schiedsrichter Scheppe zu Mazingu, der sich den Ball zum Freistoss zurechtlegt. Chemnitz klärt zur Ecke, die noch ausgeführt wird : Mazingu in den Strafraum und Grimm wuchtet den Ball zum 2:0 mit dem Kopf ins Tor. "Auswärtssieg" und "Spitzenreiter", die Eintrachtfans begleiten die Mannschaft lautstark in die Kabine.
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Chemnitz mit Problemen selbst das Spiel zu machen, und so kann in der 2. Halbzeit immer wieder von der Eintracht-Abwehr geklärt werden. Konstruktiv und schnell laufen die Konter der Eintracht. Thomas, dem unter der Woche noch mehrere Weisheitszähne gezogen wurden, vergibt die nächste Eintrachtchance. Immer wieder wird die Abwehr der Chemnitzer schnell überlaufen, doch das mögliche 3 oder gar 4. Tor will nicht fallen. So muss Kunze nach 73 Minuten noch einmal Kopf und Kragen riskieren, um den Anschlusstreffer zu verhindern. Elfmeter für die Eintracht in der Schlussminute, als Mazingu Torhüter Hiemann überläuft und gelegt wird. Mazingu schiesst selbst - Hiemann hält. So werden die Chemnitzer Fans noch einmal kurz wach, nachdem Mitte der 2. Halbzeit im Stadion eine Atmosphäre wie bei einem Kreisklassespiel herrschte. Minutenlange Stille, nur die lauten Anweisungen von Torsten Sümnich waren zu hören.... und natürlich der feiernde Eintrachtanhang, der das Spiel zu einem Heimspiel machte. Abpfiff- der zweite Auswärtssieg der Saison, zum 3. Mal hintereinander in der Meisterschaft zu Null gespielt, nur vorn bei der Chancenverwertung wieder zu leichtfertig - trotzdem : in dieser Verfassung ist die Eintracht ein Aufstiegsfavorit. Mit dem SC Paderborn kommt es am nächsten Spieltag zum Spitzenspiel Tabellenerster gegen den Tabellenzweiten. Ein weiterer Feiertag für den Eintrachtschatzmeister dürfte bevorstehen... .

Chemnitz Trainer Frank Rohde :
"Wir wollten natürlich auch gewinnen, das ist normal wenn wir zu Hause spielen. Man spielt gegen Eintracht Braunschweig, den Top-Favoriten, das ist natürlich eine herrliche Sache,  und so wollten wir den Braunschweigern natürlich ein Bein stellen. Ich denke, auch mal in der ersten Halbzeit haben wir auch ganz selbstbewusst begonnen. Wir waren aggressiv, wir haben versucht Druck zu machen, aber wenig Situationen erspielt. Das Traurige ist nur, dass wir aus zwei Standartsituationen, aus zwei ruhenden Bällen, die Tore kassiert haben. Braunschweig hat schon mit dem Dinzey und dem Thomas Leute, die immer wieder in die Spitze wechseln, Wechselspiele veranstaltet haben. Aber sie haben aus dem Spiel kein Tor gemacht, sie haben aus den ruhenden Bällen zwei Tore gemacht, das war ein bisschen traurig. Da waren wir an für sich sehr stabil. Da kriegt man gegen so eine klasse Mannschaft das 0:1 und dann natürlich zum blödesten Zeitpunkt das 0:2 - das war schon bitter. Wenn man mit 0:1 reingeht, hätten wir noch alle Optionen gehabt. Deswegen mache ich meiner Mannschaft keinen Vorwurf. Schade dass beim Stande von 0:1 der Schuß von Andi Biermann vom Kunze überragend gehalten wird. Das der Nachschuss nicht rein geht - den hätte er rein machen müssen, der Kleine. Wenn der rein gegangen wäre, hätten wir vielleicht noch mal ein bisschen Euphorie bekommen, dann wären die Zuschauer noch mal gekommen, dann hätten wir den Braunschweigern, das was spielerisch nicht geht aber mit unseren Tugenden-  mit Kampf und Agressivität - noch gegen setzten können. Am Ende war das ganz klar verdient, da brauchen wir nicht rumeiern hier. Wichtig war, dass die Mannschaft raus kam und nicht zusammen gebrochen ist, 0:2 in der 45.Minute - total beschissen vor allem für die Köpfe. Für jeden einzelnen, da kannst du nur eins sagen: "Aufrichten, raus Jungs, Gesicht zeigen." Das haben sie gemacht - dann haben sie sogar noch eine Chance durch Meissner, die der Alex Kunze wiederum hält. Aber mehr war nicht drin. Glückwunsch Braunschweig und alles Gute."
Eintracht-Trainer Uwe Reinders:
"Ich glaube, wir haben das interessante Spiel um die Tabellenspitze gesehen. Beide Mannschaften wollten Tabellenführer werden, auch die Kulisse hat gestimmt. Ich glaube, meiner Mannschaft hat man von der ersten Minute an angesehen, dass wir dieses Spiel unbedingt gewinnen wollten. Wenn ich dann im Nachhinein die 90 Minuten betrachte, glaube ich auch, dass wir als verdienter Sieger nach Hause fahren. Wie gesagt, man findet als Trainer immer einen Ansatzpunkt zur Kritik. Ich glaube dass wir den einen oder anderen Konter viel sauberer hätten fahren müssen. Wir haben viele Torchancen zum 3:0 vergeben. Darüber werde ich mit der Mannschaft sprechen, aber insgesamt bin ich zufrieden."

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