EINTRACHT
BRAUNSCHWEIG
14.Spieltag Regionalliga-Nord
Hinrunde 2004/2005
Samstag, 23.10.2004
14 Uhr Eintrachtstadion
EINTRACHT -
VFL
Osnabrück 1 : 1 (1:0)
Reichenberger schockt Eintrachtfans
14.500 Zuschauer davon mehr als 500 Gästefans aus Osnabrück, ein riesiges Medienaufgebot und 15 Minuten Verlängerung der Berichterstattung der Regionalligasendung im NDR : Nordderbyzeit im Braunschweiger Eintrachtstadion. Eine Riesenchoreographie über die halbe Südkurve (Kühe - Schweine - Osnabrück) hatte sich der Eintrachtanhang zum Einlaufen der Mannschaften ausgedacht. Die Gäste, seit 44 Jahren sieglos in Braunschweig, mussten Ersatz geschwächt antreten. Schütte und Ex-Eintrachtkapitän Jan Schanda kümmerten sich abwechselnd um Kuru, der von Fuchs und Celikovic mit Vorlagen gefüttert werden sollte. 8. Minute : Fuchs passt von Rechts auf Kuru, der in Manier eines Gerd Müller aus keiner Torchance einen Treffer erzielt : Drehung um Schütte und Flachschuss in die linke Ecke, unhaltbar für Berbig : 1:0 für die Braunschweiger Eintracht. Die Gäste weiter ungeordnet in der Abwehr, doch die Eintracht kann weitere Möglichkeiten nicht nutzen, Siegert verpasst knapp und Risches Kopfball geht genau in die Arme des Gästekeepers. Bereits nach 20 Spielminuten schickt Gästetrainer Wollitz alle Ersatzspieler zum Warmmachen, ein Zeichen der Unzufriedenheit mit den Leistungen der Seinen. Letzte Möglichkeit vor dem Wechsel durch Fuchs, doch er verpasst eine Flanke des auf den Flügel ausgewichenen Kuru. 1:0 - eine verdiente Pausenführung in einem abwechselungsreichen Spiel, das in den ersten 45 Minuten vor allem von den Mittelfeldreihen bestimmt wurde.
Osnabrück kommt und für
die Eintracht ergeben sich Kontermöglichkeiten. Es entwickelt sich ein offener
Schlagabtausch, Osnabrück mit optischer Überlegenheit doch die besseren
Möglichkeiten klar auf Seiten der Hausherren. Im Dialog die Fans der
Braunschweiger und der Osnabrücker, die eindrucksvoll im stimmungsvollen
Miteinander die Verbannung der Amateure von Proficlubs aus der Regionalliga
fordern. Fast fahrlässig geht die Eintracht mit ihren Torchancen um. Celikovic
kann 5 Minuten vor Schluss den besten Konter nicht erfolgreich abschliessen :
allein läuft er auf Berbig zu, doch er schiesst lediglich den Schlussmann an.
Bestraft wird die Eintracht dann nur 2 Minuten später : Reichenberger köpft
völlig unbedrängt aus 10 Metern eine Flanke von der linken Seite ein nachdem
Menga nicht am Flanken gehindert wurde und die Nordkurve jubelt
: 1:1. Ein möglicher Elfmeter nach Foul an Graf wird der Eintracht durch den
jungen Schiedsrichter Lupp noch verwehrt, der die Heimelf in einigen Situationen
nicht unbedingt bevorteilte. Linienrichterin Inka Müller hatte ihre
bekannten Aussetzer bei Abseitsentscheidungen bereits in der ersten Halbzeit
gehabt.
Eine weitere Standortbestimmung für die Elf von Trainer Krüger folgt am
nächsten Spieltag bei den spielstarken Amateuren des Hamburger SV in der
AOL-Arena. Mit einem Erfolg an der Alster können die Eintrachtspieler nicht nur
die Hamburger vom 2. Tabellenplatz verdrängen sondern selbst für eine noch
grössere Kulisse im nächsten Heimspiel sorgen. Der Gegner heisst dann FC St
Pauli.
Eintracht Coach Michael Krüger:
"Ich denke, wir sind sehr gut in das Spiel hereingekommen, wir waren von
Anfang an konzentriert, sind auch gut in die Zweikämpfe gekommen. Haben, was man
sich oft wünscht gerade als Heimmannschaft, ein frühes Tor gemacht, so dass wir
dann aus einer Konterstellung heraus agieren konnten. Das haben wir eigentlich
auch ganz gut gemacht, bis auf die Tatsache, dass in der einen oder anderen
Situation der letzte Pass nicht kam, so das wir da vielleicht das zweite Tor
hätten erzielen können. In der zweiten Halbzeit hatten wir vor gehabt, auch
wieder auf Konter zu spielen. Wir haben die Möglichkeit zum Tor gehabt vor dem
Ausgleich, das 2:0 zu machen, unter Anderem durch Celikovic. Dann fingen wir
kurz vor Schluss den Ausgleich ein, weil wir hinten auf der linken Seite den
Ball ein wenig blöde verlieren beziehungsweise uns ausspielen lassen. Die Flanke
kommt rein und plötzlich ist er drin. Ob das jetzt gerecht ist oder nicht, ist
eigentlich vollkommen egal. Ich persönlich bin ein bisschen enttäuscht, die
Mannschaft tut mir auch ein bisschen leid, da sie sehr viel investiert hat. Ich
denke aufgrund der Tormöglichkeiten hätten wir vielleicht einen Sieg verdient
gehabt, aber das gibt es halt nicht im Fußball und auch wenn wir hier heute nur
1:1 zu Hause gespielt haben werden wir sicher unseren Weg weiter gehen. Trübsal
zu blasen ist mit Sicherheit nicht angesagt."
Osnabrück Trainer Claus-Dieter "Pelé" Wollitz
"Gut, wenn man in der 88.Minute das 1:1 macht, dann kann man
davon sprechen, dass es ein bisschen glücklich ist. Ich denke dass wir in den
ersten 15 Minuten eine unsortierte Osnabrücker Mannschaft gesehen haben. Das lag
vielleicht daran, dass wir umstellen mussten. Uns ist ja nicht nur einer aus der
Viererkette ausgefallen, sondern nach Dienstag noch zwei und es war dann
schwierig, die richtige Formation zu finden. Dann haben wir uns sortiert und es
nicht viel passiert, hatten noch eine gute Chance durch einen Standard in der
ersten Halbzeit, die auf der Linie gerettet wurde. Braunschweig hat natürlich
auch die eine oder andere Konterchance nach dem 1:0 gehabt, obwohl man sagen
muss, dass so ein Tor nie passieren darf. Ein Spieler wie Schütte muss das
versuchen zu verhindern und nicht so halbherzig hingehen. Dann haben wir in der
zweiten Halbzeit nach dem Wechsel noch mal alles probiert und die Moral und die
Leidenschaft dieser Mannschaft war wie so oft in dieser Saison wieder da. Man
darf ja nicht vergessen, dass wir am Dienstag NFV-Pokal hatten in Nordhorn beim
Tabellen-Zweiten der Oberliga, was natürlich nicht einfach ist aufgrund des
Derbys und die Hektik, die in solchen Spielen immer aufkam und dann noch die
Ausfälle, da kann ich unter dem Strich der Mannschaft ein Kompliment machen,
dass sie sich wenigstens gewehrt hat. Das wir sicherlich besser spielen müssen
und werden und können, das brauche ich nicht zu betonen. Ich glaube, das trifft
glaube ich für beide Mannschaften zu. Wenn Braunschweig den richtigen Rhythmus
gefunden hätte, wäre sicherlich nach Vorne einiges mehr möglich gewesen und
deswegen muss man sagen glücklich aber nicht unverdient. Ich wünsche trotzdem
meinem Kollegen, das er seine gute Arbeit hier weiterhin fortsetzt, man erkennt
hier etwas und ich hoffe, dass wir auch dahin kommen. Wir mussten vor der Saison
ja einige Spieler mehr neu einbauen. Ich hoffe, dass wir trotzdem weiter dran
arbeiten, und dann in den nächsten Wochen auch mal wieder drei Punkte holen."
Eintracht
: Nr.1 = Die Fans,
Stuckmann, Amedick, Grimm, Siegert, Celikovic, Jülich, Rodrigues, Graf, Rische
(Lieberknecht), Fuchs
(Patschinsky), Kuru (Jansen).
VFL Osnabrück :
Berbig, Schanda, Joppe, Schütte, Enochs, Reichenberger, Nouri, Schäfer (Kügler), Ewertz, Donkor
(Menga), Jank (Favoni).
Schiedsrichter : Stefan Lupp
Zuschauer
: 14.500
Tore : 1:0 Kuru (8.), 1:1 Reichenberger (87.)
© Agentur Schumacher 2004