EINTRACHT
BRAUNSCHWEIG
3.Spieltag Regionalliga-Nord
Hinrunde 2004/2005
Mittwoch, 11.08.2004
19:30 Uhr Eintrachtstadion
EINTRACHT -
VFB Lübeck
6 : 2 (4:0)
"Einfach
nur geil"
... fand Ahmet Kuru den überzeugenden Heimauftritt der Braunschweiger
Eintracht gegen den Zweitligaabsteiger VFB Lübeck. Keine Zitterpartie sondern
bereits eine beruhigende 4:0 Halbzeitführung, wer hatte diese
Leistungssteigerung der Gastgeber nach dem schwachen Auswärtsauftritt in
Düsseldorf erwartet. Bei schwülen Temperaturen legte die Eintracht los wie die
Feuerwehr. Aggressiv in den Zweikämpfen und auch von der Bank durch das
Aufstellung der drei Stürmer Rische, Kuru und Patschinsky die Zeichen auf
offensiven Fussball gestellt, wurde die Eintracht und deren Anhang bereits nach
5 Minuten durch das 1:0 von Ahmet Kuru belohnt. Eine schöne Hereingabe von
Patschinsky vollstreckt er zielsicher. Immer wieder geht es schnell über die
rechts Angriffsachse Siegert - Graf und die Lübecker Abwehr ist überfordert.
32. Minute : Rische vollstreckt zum 2:0 nach Traumpass von Siegert. Der Jubel
ist kaum verhallt, da trifft Kuru per Fallrückzieher in den Torwinkel - ein Tor
des Jahres - leider ohne NDR-Kamerabegleitung dieses Spiels. Bereits wenige
Minuten vorher hatte Kuru mit einem Fallrückzieher das Tor nur um Zentimeter
verfehlt. 4:0 durch Patschinsky per Kopfball kurz vor dem Seitenwechsel nach
Flanke von Daniel Graf - die Welle schwappt durch das Braunschweiger
Eintrachtstadion. Standing Ovations zum Pausenpfiff für die Mannen von
Eintracht Coach Michael Krüger , der seine Elf zum Geniessen der tollen
Atmosphäre bereits nach 7 Minuten wieder auf das Spielfeld schickt.
Jacob Thomas, mit viel Beifall empfangen ("einmal Löwe - immer Löwe"), und Neumann für den enttäuschenden Ex-Einträchtler Jan Zimmermann wurden von Lübecks Trainer Böger zur Ergebniskosmetik in der 46. Minute eingewechselt, doch die Tore machte erst mal wieder die Eintracht : Kuru (51.), der einen Schuss von Rische noch unhaltbar abfälscht, Kuru (53.) als er allein vor Torhüter Wehlmann auftaucht und vollstreckt zum 5:0 bzw. 6:0. Ein Wettschiessen mit dem KFC Uerdingen nahm seinen Verlauf (zur Halbzeit ebenfalls 4:0 gegen Dortmund (A) vorn) - ein Fernduell um Tabellenplatz 4. Die Lübecker Fans hatten bereits zur Halbzeit aufgrund der desolaten Leistung Ihrer Mannschaft kapituliert und komplett die Nordkurve geräumt. Bugri und Kampf mit ihren Toren in der 83. und 90. können das Debakel für die Gäste zwar etwas ansehnlicher gestalten, als die Eintrachtmannschaft einen Gang zurückschaltete, die Partystimmung im weiten Rund des Stadions stört es nicht. Amedick und Siegert in der Abwehr werden in dieser Form noch andere Stürmer zur Verzweiflung bringen. Bick und Jülich im Mittelfeld sorgten immer wieder für Ballgewinn der Blau-Gelben und verteilten die Bälle mit zum Teil sehenswerten Kombinationen und alle Stürmer trafen ins Schwarze, Kuru allein 4mal in nur 69 Minuten bis zu seiner Auswechselung. Wenn die Eintracht dieses Gesicht auch in Chemnitz zeigt, kann sie sich in den oberen Tabellenrängen etablieren und hat auch im DFB-Pokalspiel gegen Wacker Burghausen eine reelle Chance.
Eintracht
Coach Michael Krüger:
"Ich bin natürlich
sehr froh, dass wir heute dieses schwere und auch wichtige Heimspiel gegen den
VfB Lübeck gewonnen haben. Ich denke, dieser Sieg wird meinen Spielern sehr gut
tun und, was glaube ich sehr wichtig ist, die breite Masse gesehen hat, dass
unsere Vorbereitung wirklich gut war, und wir heute ansatzweise auch angedeutet
haben hier in dem Meisterschaftsspiel gegen Lübeck, dass wir einen guten Ball
spielen konnten. Nur ich bin trotzdem der Meinung, dass wir ganz ruhig bleiben
sollen. Es ist lediglich ein Sieg, es sind drei wichtige Punkte, drei schöne
Punkte über die wir uns natürlich alle freuen, kein Thema. Aber ich bin auch
der Meinung, dass der VfB Lübeck hier auch etwas unter Wert geschlagen worden
ist. Ich weiß Stefan, dass wird dir nicht viel helfen, aber als Trainerkollege
habe ich schon gesehen, dass diese Mannschaft schon in der Lage ist, einen sehr
gepflegten Kombinationsfußball zu spielen und auch torgefährlich ist. Ich bin
natürlich, ich hoffe du nimmst es mir nicht übel, nicht böse, dass wir heute
das Spiel gewonnen haben. Wie gesagt, insgesamt bin ich natürlich hoch
zufrieden. Aber jetzt gilt : Halbe Stunde freuen, abhaken, vergessen -
Samstag müssen wir nach Chemnitz."
Lübecks Trainer Stefan
Böger:
"Unmittelbar
nach so einem Debakel fällt es natürlich schwer, Erklärungen zu finden. Das
will ich im Detail auch gar nicht machen, nicht an dieser Stelle, das wird die
Mannschaft morgen erfahren, da muss man sicherlich auch erst mal eine Nacht
drüber schlafen. Dass wir uns das alles anders vorgestellt hatten, ist gar
keine Frage. Wir wollten hier kompakt auftreten, von Anfang an in die
Zweikämpfe kommen. Aber all das war nach wenigen Minuten schon wieder
hinfällig. Die Braunschweiger haben uns das vorgemacht wie man so ein Spiel
angehen muss und so kommt so ein Ergebnis zustande. Das ist ernüchternd, weil
das, was wir uns mühsam gegen Münster erarbeitet haben, wieder eingerissen
worden ist durch uns selbst und unser Auftreten hier."
Eintracht
: Nr.1 = Die Fans,
Stuckmann, Amedick, Siegert, Grimm, Jülich, Bick (Tauer), Lieberknecht, Rodrigues, Graf, Rische, Patschinsky
(Celikovic), Kuru (Jansen).
VFB Lübeck :
Wehlmann, Thorwart, Mbidzo (Aischmann), Dogan, Bugri, Artur Zimmermann,
kullig, Laaser, Jan Zimmermann (Neumann), Türkmen (Thomas), Kampf.
Schiedsrichter : Lutz Michael Fröhlich
Zuschauer
: 12.000 (ca. 150 Gästefans in der Nordkurve)
© Agentur Schumacher 2004