EINTRACHT
BRAUNSCHWEIG
DFB-Pokal Achtelfinale 2003/2004
Dienstag, 02.12.2003
19:00 Uhr Eintrachtstadion
EINTRACHT -
Alemannia
Aachen 0 : 5 (0:5)
Ausgeträumt
Jansen, Adrion und Fuchs für die zuletzt enttäuschenden Arnold und
Lieberknecht und auch ohne Küpper - so lautete die offensive Aufstellung von
Trainer Reinders. Und die Eintracht zeigte wieder ihr zweites Gesicht : Mit
Kampfgeist und Moral gegen eine höherklassige Mannschaft im DFB-Pokal.
Gehörten die ersten 10 Minuten dem spielstarken Tabellenführer der 2.
Fussballbundesliga, feuerten Fuchs und Rische die ersten Warnschüsse Richtung
Alemannia-Tor ab. Und wie wäre das Spiel gelaufen, hätte Schiedsrichter
Albrecht in der 15.Minute es nach einer Notbremse an Thomas an der
Strafraumgrenze es nicht bei der gelben Karte für Ewertz belassen ?
Pokalstimmung jetzt im Hexenkessel Eintrachtstadion und die stärkste
Viertelstunde der Eintracht begann. Thomas und Sümnich mit guten Chancen über
rechts, aber die Aachener kontern gefährlich. Hoffenheims Führung gegen
Leverkusen wird bejubelt und selbst wieder von der Pokalüberraschung geträumt.
30. Minute : Krontiris steht nach einem Konter über links frei vor Keeper
Stuckmann und vollendet zum 0:1 gegen die aufgerückte Abwehr. Ausgeträumt ?
Die Eintracht weiterhin kampfstark, die Aachener allerdings spielerisch mehr als
eine Klasse besser. Immer wieder wird der nächste freie Mann gesucht und auch
gefunden. 0:1 zur Pause und hoffen auf die 2. Halbzeit, vielleicht auf eine
Verlängerung.
Kalle Pflipsen beendet bereits nach 48 Minuten alle Braunschweiger Träume.
Brinkmann kann ihn ungehindert frei spielen und er vollendet zum 0:2.
Jeder Schuss ein Treffer, Tore im 5-Minuten-Rhytmus, die Alemannia bestraft
jeden Abwehrfehler mit einem Tor. Zweimal Krontiris und der Schlusspunkt bereits
nach 65 Minuten durch Meijer - die Eintracht liegt 0:5 im eigenen Stadion
zurück. Zweimal war Thomas zwischenzeitlich aus kurzer Distanz an Torhüter
Straub gescheitert, einmal übersah er dabei den völlig frei stehenden Jansen
und so blieb den Eintrachtfans an diesem Abend der Torjubel verwehrt. Aachen
steht gut in der Abwehr, bringt das Ergebnis sicher nach Hause und kann mit den
mitgereisten Fans ausgiebig in der Nordkurve den Einzug in das
Viertelfinale feiern.
Für die Eintracht heisst es jetzt ganz einfach Gas geben im
Meisterschaftsrennen der Regionalliga, der Tabellenführer aus Wuppertal muss im
kommenden Spiel bezwungen werden, damit die Aufholjagd zu einem Aufstiegsplatz
nicht schon vor den ausstehenden Spielen der Rückrunde im Jahr 2004
aussichtslos erscheint, damit es nicht auch in der Meisterschaft heisst :
Ausgeträumt !
Aachen's Trainer Jörg Berger:
"Ich denke, dass der Sieg auch in der Höhe in Ordnung
geht. Die Mannschaft hat heute nach gewiss schweren Tagen die richtige Antwort
gegeben. Kompliment an die Mannschaft, wie sie dies alles weggesteckt hat, was
wir gehört, gelesen, und sicher auch noch in den nächsten Tagen zu erwarten
haben. Ich muss hier noch mal ganz deutlich sagen, es ist nicht so leicht, dies
alles zu verarbeiten, wenn während einer Phase Dinge auf die Mannschaft
zukommen, die wir selbst nicht verursacht haben. Wir stehen im Moment oben, wir
sind jetzt unter den letzten acht, eine ganz tolle Leistung der Mannschaft und
ich hoffe, dass wir, die wir im sportlichen Bereich arbeiten, nicht zu
sehr bestraft werden von dem, was wir letztendlich nicht selbst verbockt haben.
Zum Spiel ganz kurz : ich glaube, nach dem 2:0 hat die Mannschaft gut gespielt,
ich glaube auch schon zum Ende der ersten Halbzeit hat sie so gespielt,
wie man spielen muss. Sie hat ihre Chancen genutzt, sie hat richtig guten Fußball
gespielt. Was die Braunschweiger angeht, so muss ich ein Kompliment machen an
die Truppe, sie hat nie aufgegeben, auch ein Kompliment an die Zuschauer und ich
wünsche dem Uwe alles Gute, was die Zielstellung in der Regionalliga
anbetrifft."
Eintracht Trainer Uwe Reinders:
"Wir haben geträumt, die nächste Runde zu erreichen, der Traum ist
vorbei. Ich glaube aus meiner Sicht ist das schlicht und einfach zu analysieren.
Wir haben gewusst, dass die Alemannia eine sehr spielstarke Mannschaft hat, und
dass wir sie nicht ausspielen können. Wir haben dem zufolge vom taktischen
etwas umgestellt: wir wollten die Aachener kommen lassen und über unsere beiden
schnellen Außen Chancen erarbeiten. Ich glaube, das haben wir in der ersten
Halbzeit auch ganz gut gemacht. Da konnten wir den Aachenern in gewisser Weise
Paroli bieten. Wir haben uns dann noch mal in der zweiten Halbzeit vorgenommen,
zu versuchen, den Ausgleich zu machen. Aber wie der Jörg schon sagte, mit dem
zweiten und dem dritten Tor hat Aachen gezeigt, welche spielerische Klasse sie
hat, und nicht umsonst stehen sie an die Spitze der zweiten Liga. Nach dem 0:3
waren wir chancenlos. Ich habe dann versucht auch durch einige Auswechselungen
ein bisschen Sicherheit rein zu bringen, mit Küppi und Marc Arnold, dass wir
den Ball halten - dass wir nicht noch mehr kriegen. Wie gesagt 0:5 ist schon
eine Klatsche, aber sie ist auch in der Höhe verdient, weil die Alemannia uns
in der zweiten Halbzeit vor allen Dingen gezeigt hat, was Fußball spielen heißt,
was es heißt, den Ball laufen zu lassen und dann entsprechend auch die Chancen
zu verwerten."
Eintracht
: Nr.1 = Die Fans,
Stuckmann, Backer, Sümnich, Jülich, Adrion (Küpper), Rische, Thomas, Jansen,
Grimm, Mazingu (Arnold), Fuchs (Zimmermann).
Aachen :
Straub, Paulus, Klitzpera, Lanzaat, Brinkmann, Landgraf, Grlic, Pflipsen (Michalke)
(van der Luer), Meijer, Ewertz (Bediako), Krontiris.
Schiedsrichter : Hermann Albrecht
Zuschauer
: 18.500
Tore : 0:1 Krontiris (30.), 0:2 Pflipsen
(48.), 0:3, 0:4 Krontiris (55./60.), Meijer (65.)
Spielbericht
Hinrunde 2002/2003 Eintracht - Aachen 2:3
Spielbericht Rückrunde
2002/2003 Aachen - Eintracht 1:3
©Agentur Schumacher 2003